Für die Schweden ist Kaffee ihr „Nationalgetränk“ und auch in Deutschland gibt es viele Menschen, die ohne ihre Tasse Kaffee am Morgen das Haus nicht verlassen. Im vielen Büros trifft man sich oft und gern an der Kaffeemaschine und die gefüllte Tasse ist ein ständiger Begleiter bei der Arbeit.
Dennoch beschleicht viele Menschen eine schlechtes Gewissen, wenn sie viel Kaffee trinken und er steht weiterhin in dem Ruf ungesund und schädlich zu sein. Es heißt, Kaffee würde dem Körper Wasser entziehen, sowie Bluthochdruck, Schlafstörungen, Magengeschwüre und Impotenz verursachen.
Und tatsächlich gibt es einige, vor allem ältere Studien, die eine gesundheitsschädigende Wirkung von Kaffee zeigen. Was allerdings bei diesen Studien vergessen wurde: die untersuchten Kaffeetrinker hatten im Schnitt insgesamt einen eher ungesunderen Lebenswandel, der den Effekt ausreichend erklärt hätte, nur für die Ergebnisse nicht berücksichtigt wurde.
Die Wirkung von Koffein
Der hauptsächliche Wirkstoff in Kaffee ist Koffein, wie übrigens auch im schwarzen oder grünen Tee (Teein ist nichts anderes als Koffein). Koffein hat eine anregende Wirkung, macht also wach, fördert die Konzentration, wirkt leicht harntreibend, beschleunigt die Herzfrequenz und erweitert die Bronchien.
Empfindliche Personen reagieren unter Umständen mit Nervosität, Zittern oder Unruhe. Schwangere und natürlich Kinder reagieren weitaus empfindlicher und brauchen länger um das Koffein abzubauen. Weshalb Kaffee für Kinder nicht geeignet ist. Schwangere und Koffeinsensible Personen sollten nur geringe Mengen Kaffee konsumieren.
Vor allem bei Menschen, die eher selten Kaffee trinken, kann bereits eine geringe Menge zu Einschlafschwierigkeiten führen. Das Koffein eines morgentlichen Kaffees ist zwar bis zum Abend bereits abgebaut und hat keine Auswirkungen mehr, aber ein Kaffee am Nachmittag kann sich durchaus unangenehm auswirken.
Koffein hat zwar Auswirkungen auf die Herzfrequenz und in geringerem Maße auch auf den Blutdruck, diese Wirkungen treten allerdings nur kurzfristig und vorübergehend auf. Kaffee verursacht keinen Bluthochdruck und Personen mit bekanntem Bluthochdruck müssen ebenfalls nicht auf ihren Kaffee verzichten.
Weitere Wirkungen
Mögliche Magenbeschwerden sind nicht auf das Koffein zurückzuführen, sondern auf die im Kaffee enthaltenen Bitterstoffe. Vor allem bei kurzer und heißer Röstung lösen sich viele davon. Durch die Wahl eines anderen -länger und bei niedrigerer Temperatur gerösteten- Kaffees können diese Beschwerden vermieden werden. Auch die Zugaben von Milch oder Milchersatzgetränken verbessert die Magenvertäglichkeit.
Auf die Entstehung eines Diabetes und verschiedener Krebserkrankungen scheint Kaffee sich sogar schützend auszuwirken. Verschiedene Studien fanden heraus, dass mäßige Kaffeetrinker seltener an Diabetes, Leber- und Darmkrebs erkrankten. Wie der Zusammenhang hier entsteht, ist noch nicht gänzlich geklärt.
Kaffee besteht größtenteils aus Wasser, führt bei Konsum größerer Mengen also natürlich zu einem gewissen Harndrang. Es wird allerdings nicht mehr Wasser ausgeschieden als zugeführt wurde. Das Glas Wasser zum Kaffee ist demzufolge nicht erforderlich und Kaffee darf durchaus der aufgenommenen Flüssigkeitsmenge zugerechnet werden.
Regelmäßiger Kaffeekonsum kann zu einem Gewöhnungseffekt führen und manchen Menschen beschreiben beim Absetzen sogar klassische Entzugssymptome, wie Kopfschmerzen und Unruhe. Diese Symptome sind in aller Regel nur mild und vergehen schnell wieder. Sie können problemlos ohne fremde Hilfe durchgestanden werden.
Fazit
Kaffee in Maßen getrunken, ist für einen Erwachsenen Menschen nicht schädlich. Abhängig von Sorte, Röstung und Zubereitung variiert der Koffeingehalt in der fertigen Tasse Kaffee sehr stark. Da verschiedene Menschen sehr unterschiedlich auf Koffein reagieren, sollte jeder für sich die bekömmlich Menge erkennen und berücksichtigen. Kaffee ist nunmal ein Genussmittel kein Grundnahrungsmittel.